Die Arche Huibers
Lesen Sie diesen interessanten Zeitungsartikel über einen Mann, der einen erschütternden Traum über den Untergang der Niederlande hatte und über sechs Millionen Euro für die Rettung seiner Familie ausgab! Das Holland überschwemmt werden kann ist sehr wahrscheinlich. Es werden dort seit Jahren Millionen von Euro für den Deichschutz ausgegeben. Es könnte schon in naher Zukunft bittere Realität werden, spätestens aber, wenn Los Angeles im Meer versinkt!
Schwimmender Bibel-Erlebnispark – Holländer baut neue Arche Noah
Zum verregneten Sommer passt kein Bauvorhaben so gut wie dieses: Ein Holländer rekonstruiert die Arche Noah als schwimmenden Erlebnispark, in den Originalmaßen der Bibel. „Ich werde eine Flut über die Erde hereinbrechen lassen, in der alles Lebendige umkommen soll“, grollte Gott nach dem Bericht des Propheten Mose im Alten Testament. Die Geschichte von der Sintflut und der Arche Noah hat den Holländer Johan Huibers schon als Kind beeindruckt. Später verfolgte sie ihn in einem Alptraum. „Ich wachte schweißgebadet auf, nachdem die ganzen Niederlande weggeschwemmt worden waren“, berichtet er. 1992 sei das gewesen. Damals habe er sich gesagt: „Mach es wie Noah, bau eine Arche.“ Knapp 20 Jahre danach nähert sich nun eine gigantische schwimmende Burg aus Holz ihrer Fertigstellung, an einem Kai am Fluss Merwede in Dordrecht, unweit von Rotterdam. Am Bug grüßt eine Giraffe, am Heck ein Elefant. So könnte Noahs Arche ausgesehen haben. „Mach oben ein Dach darüber“, wird der Herr von Mose im Buch Genesis zitiert. „Zieh zwei Zwischendecken ein, so dass es dreistöckig wird, und bring an der Seite eine Tür an.“
Komfort und moderne Darstellungstechnik
Nicht alle biblischen Bauvorschriften konnte der grauhaarige, sportlich wirkende Noah-Nachfolger einhalten. „Wir mussten niederländische Brandschutzbestimmungen beachten und zum Beispiel zusätzliche Zwischenwände einziehen“, erzählt der 52-jährige Unternehmer. Statt drei wurden es vier Stockwerke. Auch von einem Fahrstuhl, zwei Amphitheatern, Restaurants, einem Kino und einem Konferenzsaal für 1500 Teilnehmer, von Wandbildern und figürlichen Darstellungen von Bibelszenen ist im Buch Mose nicht die Rede, ganz zu schweigen von WCs mit fließendem Wasser. „Zu einem Erlebnispark gehören halt etwas Komfort und moderne Darstellungstechnik“, sagt Huibers schmunzelnd. Der Zweck heiligt die Mittel: „Wir machen biblische Geschichten für Menschen von heute erfahrbar.“ Huibers ist Mitglied der protestantisch-reformierten Kirche der Niederlande, die zwar in Glaubensfragen streng ist, aber Unterhaltung und Geselligkeit keineswegs unterdrückt.
Bibelmaße mathematisch interpretiert
300 Ellen sollte die Arche nach dem Willen des Herren lang werden, 50 Ellen breit und 30 hoch. Das wollte Huibers so präzise wie möglich einhalten. Er maß seinen rechten Unterarm vom Ellenbogen bis zur Ringfingerspitze und ermittelte mit mathematischen Interpretationen der Bibelmaße einen Durchschnittswert: „Unsere Arche ist 150 Meter lang, 25 Meter breit und 15 Meter hoch.“ Und 3000 Tonnen schwer.Kein Wunder, dass man den schwimmenden Bibelpark schon von weitem erkennt. Aus der Nähe kann man ihn auch riechen. Der Holzduft sorgt für Behaglichkeit. Verwendet wurden Pinien aus Schweden und aus Wäldern, die zum niederländischen Königshaus gehören. Das Holz dieser Kiefernart komme dem der mutmaßlich für die biblische Arche verwendeten Zypressen am nächsten, erläutert Baumeister Huibers.
Weihnachten soll Premiere sein
Im Bauch des Giganten wird überall noch fleißig gewerkelt, denn zu Weihnachten soll die Arche-Show Premiere haben. Mehr als 1600 Tiere sind bereits aufgestellt, gefertigt in Originalgröße aus Plastik auf den Philippinen. Und so wie Gott es laut Mose wollte: „Nimm von allen reinen Tieren sieben Paare mit, aber von den unreinen nur jeweils ein Männchen und ein Weibchen.“ Auch Huibers drei Kinder arbeiten mit. Nur seine Frau hat kaum Zeit für die Arche, denn sie verdient das Familieneinkommen als Polizistin. „Bianca hatte schlaflose Nächte, nachdem ich ihr sagte, was das kosten würde“, verrät Huibers. „Sechs Millionen Euro.“
Besuchermagnet in Köln
Einen Teil davon hat der moderne Noah mit einem früheren Arche-Nachbau verdient. Der ist knapp halb so groß, ließ sich aber nach Jahren als schwimmendes Museum an einen Fernsehunternehmer verkaufen – und war kürzlich auch in Köln ein Besuchermagnet. Hinzu kamen Spenden, auch 100 Euro von Huibers‘ 93 Jahre alter Mutter. Die Hälfte der Kosten – drei Millionen Euro – finanzieren Banken. „Die wollten ein Konzept, wonach wir pro Jahr mindestens 125.000 zahlende Besucher haben“, erzählt Huibers. „Das übertreffen wir.“ Dafür sprächen allein schon die vorgebuchten Arche-Touren mehrerer Unternehmen mit jeweils tausenden Beschäftigten und Reservierungen durch etliche Schulen, Clubs und Kirchengemeinden. Den ganz großen Coup will Huibers im kommenden Sommer landen. „Dann schleppen wir die Arche über die Nordsee bis nach London“, kündigt er an. „Während der Olympischen Spiele wird sie vor dem Tower am Themse-Ufer liegen.“